Besigheim liegt nördlich von Stuttgart - dort wo der Fluß Enz in den Neckar mündet.
Der Tag fing schon "gut" an: Frühstück durfte ich ganz alleine in einer alten Küche zu mir nehmen (das macht traurig). Und noch dazu hatte auch eine Sechsergruppe Radfahrerinnen in der gleichen Unterkunft übernachtet. Aber einen (so) großen Frühstücksraum gabs dort leider nicht, wo alle Platz gehabt hätten. Leider.
Immerhin gabs Blumenschmuck im Zimmer:
Blumenschmuck | Vorbildliche Radwegweiser |
Dann fand ich den Radweg nicht, der aus dem Ort hinausführt. Im allgemeinen ist der Enz-Radweg gut ausgeschildert, aber in Besigheim fehlen entscheidende Hinweise. Die Radwegweiser sind in Baden Württemberg wirklich vorbildlich. Mit
weißem Hintergrund, grüner Schrift und nicht so mickrig klein wie z.B. in Teilen der Schweiz und Österreich.
Ich folgte also dem Enzradweg von der Mündung bis Pforzheim. Den Radweg kann ich empfehlen, die Strecke hat mir gut gefallen. Irgendwo fiel mir auch ein Gratisprospekt zum Radweg in die Hände mit einer Karte. Gibts derzeit auch unter: www.enztalradweg.de .
Nach Pforzheim bog ich einfach nach Westen ab und kam durch Dietlingen, Keltern und Nöttingen.
Außerhalb des Ortes bog ich in eine kleine Straße unmittelbar neben der Autobahn ein. Lange ging es bergauf, während ich immer die "Gehetzten" im Blick hatte. Wenn wir auf der Autobahn unterwegs sind, scheint eine unsichtbare Macht hinter uns her zu sein, vor der wir so schnell wie möglich fliehen. So sieht es von oben aus !
Vorbei an Obermutschelbach und Reichenbach ging es gen Westen. Dann kam der Regen ...
Dieser Tag brachte mehrmals Regen und am Abend einen Wolkenbruch. Daher gibts nur wenige Fotos. Noch aufregender als der Wolkenbruch war seine Folge: besonders hilfsbereite Waldbronner brachten mich per Auto (Widerrede war zwecklos) in eine schöne Pension im Ort. In der Eile des Gefechts vergaß ich meinen Regenponcho und den Fahrradhelm im Auto. Der Samariter brauste davon - ich hatte weder Name noch Autonummer und eine unruhige Nacht, weil ohne diese Utensilien würde das Weiterfahren im Regen eine Katastrophe werden. Doch am nachsten Morgen löste sich alles in Wohlgefallen auf, denn beides wurde vor die Tür der Pension gelegt.
Stier Graffitti | Liegende | Kunst |
Weinberg | Blumen und Beton | Black and white |
Enztal Radweg | Vaihingen a d Enz | interessantes Postfahrzeug |
Route: Busenbach - Ettlingen - Richtung Mörsch - Karlsruhe Hbf - Daxlanden - Rheinbrücke -Lauterbourg - Mothern - Niederlauterbach - Wissembourg - Bobenthal - Dahn
"Dauerregen" steht in meinem Reisetagebuch. Ganz so war es aber nicht ! Zum Ausgleich gabs einen halbstündigen Wolkenbruch, den ich im Wald unter einem großen Baum überstand. Der Tag wollte nicht so recht freundlich werden. Karlsruhe ist einfach zu ausgedehnt. Als ich beim Hauptbahnhof war, dachte ich, in der nächsten halben Stunde wäre ich über den Rhein... Denkste - bis ich die Rheinbrücke erblickte, vergingen fast 2 Stunden. Dafür ging es dort dann angenehm weiter, auch das Wetter war ohne Niederschlag. Ein bißchen verfahren habe ich mich noch - Mothern wäre nicht auf der Route gelegen, aber plötzlich war ich dort. Dann endlich Weissenburg und die letzten 20 km zum Ziel, Dahn. Auch dort machte ich noch einige Umwege und besuchte alle weit außerhalb liegenden Campingplätze, bis ich endlich die Freunde vom "rad-forum.de" am zentral gelegenen Platz fand.
Radweg am Rhein | Die neuen warten schon | Neues Gefahrenzeichen ? |
Nach Wissembourg | Fahrt durch beschauliche Orte | |
Man versicherte mir noch schnell, daß "es kein Problem sein würde, ein Quartier zu finden" und ich machte mich auf den Weg zum Touristenzentrum. Dort bekam ich auch einen schönen Zimmernachweis und begann zu telefonieren... Nach über 1 Stunde und vielen Telefonaten hatte ich endlich ein Doppelzimmer (!) ergattert, denn alle Einzelzimmer waren ausgebucht. Es war dann nach 3 Tagen nicht so arg teuer, wie befürchtet. Nette Leute eben. Als ich mein Gepäck im Zimmer deponiert hatte, atmete ich auf und kam spät gegen 22h am Campingplatz an. Dort hatten alle bereits ihr Abendmahl im Restaurant eingenommen (leckere Grillsachen vom Holzkohlengrill) und ich hatte Glück, noch ein Bier und ein Gebäck konsumieren zu dürfen... Aber ich war glücklich, mein Reiseziel erreicht zu haben und die vielen Radfreunde getroffen zu haben - so machte es mir nicht so viel aus.
im Rad-Tagebuch steht: SCHLAFEN bis 15h !
Ja, und das stimmt auch. Da scheint jemand ein wenig erschöpft gewesen zu sein...
Aber DANN war ich wieder richtig munter und ging einkaufen, auch Wein, und anschließend zum Radtreffen am Campingplatz.
Es wurde ein sehr netter Abend - auch kam ich endlich auch an das gute Essen im Campingplatz-Restaurant und dann feierten wir mit dem guten Riesling, der mir (zufällig) im Supermarkt in die Hände gefallen war.
Die anderen ("jungen") Radfahrer waren natürlich nicht so müde und hatten bereits an diesem Tag die erste gemeinsame Tour gemacht. In scharfem Tempo, wie man mir am Abend berichtete. Aber da am nächsten Tag auch wieder eine Tour am Programm stand, war die versäumte Tour kein Malheur.
Dahn hat ein Problem gelöst | Dahn - Kunst im Park | Dahn-typischer Felsen |
Auch ich fahre vollwertig | Radtreffen | Schöner Park in Dahn |
Das Wetter war radfreundlich und es bildeten sich 2 Gruppen. Ich schloß mich derjenigen an, die nicht so ehrgeizige Ziele hatte und wir fuhren nach Weissenburg und schauten uns dort um, fotografierten ein wenig und besuchten ein Café. Dann gings zum "Deutschen Weintor" und dort wollten wir uns mit der zweiten Gruppe treffen. Aber wir waren viel zu früh dort und niemand wollte wegen dem Radfahren dort Wein trinken. Also ging es weiter Richtung Bad Bergzabern. Kurz davor wollte ich eine Kutsche fotografieren und die Gruppe fuhr vor. Das wars dann, die Gruppe war dann wie vom Erdboden verschwunden. Ich suchte sie kurz und da ich wußte, der nächste Ort sei Klingenmünster "raste" ich durch den Ort, der ziemlich groß ist und fand auch den Radweg sehr schnell. Nach dem Ort ging es auf eine Anhöhe mit großem Überblick und dort oben wartete ich, denn ich dachte, daß die Gruppe nicht so schnell durch den Ort gefunden hätte. Ich befragte auch Radler, die aus der Gegenrichtung kamen, aber niemand hatte eine Gruppe gesehen. So wartete ich und packte alles aus, was ich an eßbarem mit hatte und machte Rast. Aber niemand war zu sehen. Nach 45 Minuten war ich satt und beschloß, alleine weiter zu fahren. Nach großen Steigungen kam ich nach Klingenmünster. Davor war ich noch durch ein wunderschönes Dorf gekommen, wo viele Leute beim Wein saßen. Die Straße war für den Verkehr gesperrt und alles war wunderbar stimmig. In Österreich würden wir sagen, "beim Heurigen".
Auf einer großen Tafel waren alle Radwege der Gegend verzeichnet und so fand ich den Radweg am Klingbach entlang. Wie viele der Radwege, die entlang eines Baches verlaufen, war auch dieser sehr ruhig und romantisch, mit viel Natur und ihren Gerüchen. Dafür mit vielen zusätzlichen Kilometern. Wegen der fortgeschrittenen Stunde kürzte ich bei Silz ab und nahm die Straße nach Busenbach und Dahn. Ich wollte ja noch einkaufen in Dahn.
Später löste sich das Rätsel um die verschwundene Gruppe - sie hatten in Bad Bergzabern die Route geändert und alle waren gleich nach Dahn gefahren.
Am Abend gabs noch einmal eine nette Feier und Fotovorträge.
Wissembourg | Weissenburg | Kirche in Weissenburg |
Weissenburg DAS Motiv | Detailreichtum | Kutschenbegegnung |
Post Box mit Fantasie | Wein und Hügelland | Burg Landeck |
Burg Berwartstein | fehlt noch ein Venushügel | |